Reinigung Wehranlage Raffelberg Eine alte Redensart besagt: „ Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden!“ Ein gutes Beispiel für den Wahrheitsgehalt zeigt eine kurzfristig anberaumte Unterstützungsaktion von Mülheimer Anglern und dem Amt für Wasserstraßen und Schifffahrt Duisburg Meiderich. Turnusgemäß muss die Wehranlage Raffelberg in der Styrumer Ruhraue alle 6 Jahre gewartet und in dem Zuge auch gereinigt werden. Hierzu werden die einzelnen Kammern mit mobilen Spundwänden abgeschottet und somit werden die einzelnen Kammern weitestgehend trocken gelegt. Da sich in der äußerst linken Kammer auch der Zugang zum Fischweg befindet, ist dort erfahrungsgemäß mit einem großen Fischaufkommen zu rechnen. Herr Müller vom Schifffahrtsamt bat bei einen Vororttermin am Ascheweg darum, für diese Aktion Unterstützung seitens der Interessengemeinschaft zu organisieren, dem wir natürlich gerne nachkamen. Nach einigen Telefonaten stand eine schlagkräftige Truppe gestandener Angler fest und am vereinbarten Tag wurden diese durch Herrn Müller am Eingang zum Wasserwerksgelände in Mülheim / Ruhr Styrum abgeholt und zur Wehranlage begleitet. Dort hatten bereits seit mehreren Stunden die Abpumparbeiten der Vorkammer begonnen und es zeigte sich, eine Menge Fisch befand sich in der Kammer. Viel Weissfisch , Unmengen an Jungfischen aber auch sehr große Zander und zu unserem Erstaunen keine Welse. Der Plan war folgender: Sobald die Kammer einen begehbaren Wasserstand erreicht hatte, werden Angler mittels Personenlastenkorb unter zur Hilfenahme eines Baggers mit Ausleger in die Vorkammer abgelassen, eine Transportmulde mit Selbstentriegelung wird an Stelle des Transportkorbes in den Ausleger eingehakt, und die eingesammelten Fische werden in die Mulde eingebracht, aus der Kammer gehoben und hinter der Abschottung der Kammer in die gestaute Ruhr umgesetzt. Soweit der Plan. Da der Wasserstand in der Kammer noch zu hoch war, bekamen wir eine Führung durch die Wehranlage und einen kurzen Einblick in die Funktions - und Arbeitsweise der Anlage. In der nachfolgenden Bildergallerie ist zu sehen, wie die Aktion unter Einhaltung aller erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen und - maßnahmen durchgeführt wurde. Das Wichtigste ist, es wurden mehrere 10.000 Jungfische gerettet und umgesetzt, mehr als 15 Großzander konnten erfolgreich in die Ruhr oberhalb des Wehres wieder ausgesetzt werden. Einige Karpfen und Brassen erhielten die Möglichkeit, sich wieder in der Ruhr oberhalb der Wehranlage zu tummeln. Eine wirklich gelungene Zusammenarbeit zwischen Anglern und einem Bundesamt, die am Folgetag noch weitergeführt wurde. Bei der Reinigung der zweiten Kammer kamen allerdings sehr viel weniger Fische zum Vorschein. Daher wurde nochmals in der am Vortag abgefischten Kammer nachgearbeitet. Dabei wurden noch einige schöne Aale und eine große Anzahl an Jungfischen geborgen. 4 Kescher wurden hierbei bis zur Unbrauchbarkeit „hingerichtet“, welche die Interessengemeinschaft sehr gerne ersetzen wird. Unser Dank gilt den Teilnehmern für Ihren großartigen freiwilligen Einsatz für unser Hausgewässer, sowie Herrn Müller und den Mitarbeitern vom Schifffahrtsamt Duisburg-Meiderich für die Möglichkeit der Durchführung und der Rettung der Fische. Es wurde vereinbart auch weiterhin im Bedarfsfall eng miteinander zusammen zu arbeiten, denn „ Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden“ ! Anmerkung des Autors: Alle abgelichteten Personen sind und waren mit der Veröffentlichung von Bildmaterial auf denen sie zu sehen und zu erkennen sind einverstanden. Einwilligungserklärungen liegen vor. Michael Raspel Mülheim an der Ruhr den 03.09.2020
,